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Trinkwasser: Vom „Tiefenschnitt“ bis zur Aufbereitung

(vom 20.08.2020)

Übach-Palenberg. Leitungswasser gehört in Deutschland zu den am besten überwachten Lebensmitteln. Und auch wenn dieser Tage in der ein oder anderen Region von „Wasserknappheit“ die Rede ist: Im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Übach-Palenberg geht das Trinkwasser nicht zur Neige. Die Talsperren, über die das hiesige Wasser bezogen wird, sind bestens gefüllt und selbstverständlich hervorragend überwacht.

Dies geschieht in unterschiedlichen Schritten, die vielen nicht bewusst sind. Die Aufbereitung im Wasserwerk stellt sicher, dass Schadstoffe und Krankheitserreger entfernt werden. Aber schon vorher wird einiges getan, damit hervorragendes Wasser in die Leitungen eingespeist wird.

Welche Wassertiefe ist optimal?
Wasser zur Trinkwasseraufbereitung wird beispielsweise aus unterschiedlichen Tiefen in einer Talsperre entnommen. In welcher Wassertiefe das aktuell beste Rohwasser liegt, wird regelmäßig mittels Probennahmen festgestellt. Unter anderem durch Nicole Düster und Dr. Andreas Wirtz. Sie arbeitet als externe Probenehmerin für die WAG (Wassergewinnungs- und aufbereitungsgesellschaft Nordeifel mbH), er ist als Mitarbeiter in der Qualitätssicherung im Bereich der Wassergewinnung und Wasseraufbereitung im Einsatz. Die WAG wiederum beliefert die enwor mit Wasser, während die enwor als Dienstleister viele Leistungen im Bereich der Wassergewinnung und –aufbereitung für die WAG erbringt. Außerdem werden die Stadtwerke Übach-Palenberg von der enwor betriebsgeführt.
Auf dem Foto sieht man Nicole Düster bei Messungen mit der Tiefensonde auf dem Obersee der Rurtalsperre in Rurberg. Zu einem sogenannten „Tiefenschnitt“ gehört die Messung mittels spezieller Sonden, die ins Wasser abgelassen werden. Meter für Meter werden dann die Messwerte, wie Temperatur, Sauerstoffgehalt, Leitfähigkeit oder Trübung erfasst und notiert. So kann man ein „Tiefenprofil“ erstellen. Der Obersee ist übrigens rund 30 Meter tief.
Zusätzlich zur Erfassung dieser Messwerte, werden auf dem Obersee in Rurberg regelmäßig mittels einer Schlauchpumpe Wasserproben entnommen, die dann im Labor auf bakteriologische, chemische und limnologische (algenkundliche) Parameter untersucht werden. Ein „Summenschöpfer“ (spezielles Probeentnahmegerät) hilft dabei, eine Probe aus der gesamten lichtdurchfluteten Wasserzone, in der sich die Algen hauptsächlich bewegen, zu entnehmen.
Aus dem Gesamtergebnis dieser Untersuchungen kann letztlich ermittelt werden, in welcher Wassertiefe die beste Qualität zur Aufbereitung von Trinkwasser vorliegt. Aus dieser Wasserschicht wird dann das Seewasser entnommen, das zur Aufbereitungsanlage geleitet wird.

Talsperren schützen
Eine ausgewiesene Trinkwassertalsperre ist normalerweise übrigens für jeglichen Bootsverkehr gesperrt. Die Kollegen vor Ort fahren deshalb mit Sondergenehmigungen und speziellen Booten, die sicherstellen, dass keine Verunreinigung des Sees erfolgen kann.
Zu den Talsperren, die routinemäßig untersucht werden, gehören die Dreilägerbachtalsperre in Roetgen, die Kalltalsperre in Simmerath, der Obersee der Rurtalsperre in Rurberg und die Wehebachtalsperre in Stolberg-Schevenhütte. Wenn der Pegel im Obersee zu niedrig ist, kann - auf Antrag bei der Bezirksregierung Köln - Wasser aus der Urfttalsperre entnommen werden. Dann muss auch dort die Wasserqualität per Tiefenschnitt geprüft werden. Zur Überprüfung einer Talsperre gehört immer auch die umfangreiche Prüfung der dieser Talsperre zulaufenden Flüsse und/oder Bäche.

Ressourcen schonen
Auch wenn das Wasser der Stadtwerke Übach-Palenberg derzeit nicht knapp wird, wird dennoch darum gebeten, sparsam mit wertvollem Trinkwasser umzugehen. Ressourcen- oder Kapazitätsprobleme im Trinkwassernetz kommen so gar nicht erst auf. Im Zuge des Klimawandels ist der sorgsame Umgang mit sämtlichen Ressourcen ohnehin im Sinne aller. Jeder Tropfen, der gespart wird, muss nachher außerdem nicht mühsam wiederaufbereitet werden.

Als Wasserversorger in den Städten Herzogenrath, Würselen, Alsdorf, Baesweiler, Stolberg sowie in Teilen von Eschweiler und Roetgen sowie als Betriebsführer für die Stadtwerke Übach-Palenberg versorgt die enwor rund 270.000 Menschen und die zugehörigen Industrie- und Gewerbekunden zuverlässig mit einwandfreiem Trinkwasser.

Weitere Informationen zum Thema Trinkwasser findet man natürlich auf der Unternehmens-Homepage unter www.stadtwerke-uebachg-palenberg.de.

Nicole Düster bei der Entnahme von Wasserproben auf dem Obersee. Das Bild wurde am oberen Ende des Urftarmes des Obersees aufgenommen. Im Hintergrund ist die Staumauer der Urfttalsperre zu sehen. (Foto: enwor/WAG)

 

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